Chinchilla News- und Infoletter, Ausgabe Dezember 2004

Chinchilla News- und Infoletter, Ausgabe Dezember 2004

Der Chinchilla News- und InfoLetter. Hier steht das Chinchilla im Mittelpunkt!

Wir hoffe, Sie mit unserem News- und InfoLetter gut informieren zu können und wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Themen im Dezember 2004:



Keine Tiere unterm Weihnachtsbaum

Nun ist es wieder soweit. Die Weihnachtsbeleuchtung in den Städten ist schon angeschaltet, und Schokoladenweihnachtsmänner und Lebkuchen kann man sowieso schon seit Wochen in den Geschäften kaufen.
Auch die Tierhandlungen rüsten auf. Inzwischen gibt es sogar schon Adventskalender für Tiere!
Aber es gibt nicht nur Geschenke für Tiere, sondern sie müssen oft selbst aus Geschenk herhalten.

Gerade in der Weihnachtszeit können Eltern ihren Kindern nur selten einen Wunsch ausschlagen und wenn es dann heißt, "bekomme ich ein Haustier?" dann wird oft nicht "nein" gesagt, und Heiligabend sitzen dann zwei große Knopfaugen unter dem Weihnachtsbaum.

Selten wird vorher über das Wohl des Tieres nachgedacht. Während die Familie ausgelassen feiert, sitzt das neue Tier dazwischen, ist an die Umgebung und die Menschen noch nicht gewöhnt und somit viel Stress ausgesetzt.
In den folgenden Tagen und Wochen ist das meist junge Tier dann der Mittelpunkt im Leben des neuen Besitzers, doch stellt sich schnell der Alltag ein!
Die Pflege des Tieres wird eintönig und langweilig und noch dazu wächst das Tier und ist vielleicht in den Augen des neuen Besitzers nicht mehr so niedlich, wie als Baby.

Wenn jetzt noch der nächste Urlaub ansteht und keine Urlaubspflegeperson gefunden wird, ist die Lösung des "Problems" oft das Tierheim. Hier sitzen dann die meist schon ausgewachsenen Tiere und warten vergeblich auf ein neues zu Hause.

Aus diesen Gründen sollte man sich vor dem Kauf und vor allem vor dem Verschenken zu Weihnachten (und anderen Festen) genau überlegen, ob das gewünschte Tier ein dauerhaftes und artgerechtes zu Hause geboten werden kann.
Hier sollten folgende Punkte beachtet werden:


Wenn alle diese Punkte beachtet wurden, kann über das verschenken des Tieres nachgedacht werden. Hierbei sollte jedoch beachtet werden, dass das Tier nicht am Heiligabend unter den Weihnachtsbaum "gestellt" wird! Besser ist es einen Gutschein zu schenken oder das Tier separat unterzubringen um ihm den Stress des Feiertages zu ersparen.

Völlig von dem Verschenken von Tieren ist abzusehen, wenn die beschenkte Person nichts davon weiß! Zu oft ist diese Person dann zwar kurzzeitig von dem Tier angetan, aber meist herrscht mangelndes Wissen über das ausgesuchte Tier.
Hierbei kann es leicht zu schlechter Haltung, oder zu Desinteresse an dem Tier kommen! Das Tier erhält somit nicht mehr die angemessene Pflege.

Übersicht





Die richtige Einstreu für den Chinchillakäfig

Wichtig für die Hygiene bei der Haltung von Tieren generell ist die Verwendung des geeigneten Materials zur Bindung von Feuchtigkeit und Gerüchen.
Hier bietet der Fachhandel eine Vielzahl von Produkten an, die sich in Material, Form, Farbe, Saugkraft, Verpackung, Beschaffenheit, Verarbeitung und Preis stark voneinander unterscheiden.
Ganz gleich jedoch, welches Produkt man verwendet, ein regelmäßiges Aussammeln und Wechsel des Einstreumaterials ist in jedem Fall nötig, um Feuchtigkeit und dadurch Keimbildung, durch diese auch der Geruch entsteht, zu vermeiden.
Um einen kleinen Überblick über diese große Produktpalette zu erhalten wird im Folgenden auf die Vor -und Nachteile sowie Anwendung und Ergebnis eingegangen.

Einstreuarten


Kleintierstreu
Das am häufigsten verwendete Einstreu besteht aus Weichholzspänen. Diese werden von kleinen 10 l über mittlere 65 l bis hin zu großen 550 - 650 l Gebinden angeboten. Hier gibt es auch die meisten Qualitätsunterschiede in Staubentwicklung, Beschaffenheit, Fremdkörperanteil und natürlich auch Preis.
Egal von welcher Firma man diese kauft, es rechnet sich auf jeden Fall, große Gebinde zu kaufen. So kostet beispielsweise eine 60 Liter Kleintierspreupackung etwa drei Euro. Im Vergleich zu 550 Liter für zirka acht Euro spart man auf die Menge ca. 19 Euro. Bei einem Packungsinhalt von 10 Liter und einem Preis von ca. zwei Euro spart man auf die Menge ca.100 Euro (!).

Bei den großen Packungen, die normalerweise für Pferde gedacht waren/sind, gibt es spezielle Sorten, die für Allergiker unter den Vierbeinern aufbereitet werden und einen geringen Staubanteil haben, oder extra angefeuchtet wurden, um die Staubbelastung so gering wie möglich zu halten.

Bei der Lagerung dieser Gebinde im Keller oder Carport hilft die Luftfeuchte, diesen Zustand längere Zeit aufrecht zu erhalten.
Leider gibt es aber auch einige Produkte, die sich durch die hohe Staubbildung den Unmut der Heimtierhalter erworden haben. Da hilft nur probieren.
Neben der recht guten Saugkraft dieser Einstreu aus Hobel - oder Sägespänen ist die antiseptische Wirkung, welche die ätherischen Öle im Holz bewirken, zu beachten. Hierdurch wird der Entstehung von Keimen entgegengewirkt, was wiederum der Gesundheit unserer Heimtiere zu Gute kommt und auch die Geruchsbildung mindert.
Sonderprodukte mit Duftzusätzen wie z.B. Zitrone konnten nicht überzeugen. Sie können dazu auch allergische Reaktionen auslösen. Zum Glück ist der extreme Duft nach WC-Reiniger nach drei Tagen verflogen. Das beste Mittel gegen Gerüche ist eine gründliche, regelmäßige Reinigung und tägliche Entfernen der Pipiecken und die richtige Menge Einstreu.

Stroh
Als Einstreu für einen Chinchillakäfig durch seine scharfen Kanten absolut nicht geeignet. Häufig ist es sehr grob und scharfkantig, was den Tieren an den empfindlichen Füßen Verletzungen zufügen kann. Ebenso beim Kauen oder Verschlucken zu Reizungen oder Verletzungen des Zahnfleisches oder des Magen-Darmtraktes führen kann. Auch Schmutz, Düngemittel und Insektizide sind nicht selten daran.
Die Saugkraft von Stroh ist sehr gering. Daher kann keine Feuchtigkeit gebunden werden. Durch diese können Keime und Gerüche schneller entstehen.

Heu
Sollte lieber dem Tier als Futter und nicht als Toilette dienen. Verunreinigtes Heu entwickelt eine hohe Keimbelastung sowie Geruchsbildung und kann beim Verzehr dem Tier durch die Aufnahme dieser Keime schaden. Daher lieber in der Heuraufe oder Topf anbieten und regelmäßig, am besten täglich in das Streu gefallene Heu aussammeln.

Buchenholzspäne
Seitdem die Reptilien Einzug in die Wohnzimmer gefunden haben, verbreitet sich der Gebrauch diese Späne. Bei diesen Tieren macht es Sinn, Buche zu nehmen, da die hohe Luftfeuchte im Terrarium dem Hartholz auf kurze Sicht nichts anhaben kann. Muss aber auch hier nach spätestens 2 Wochen erneuert werden, da sich auch dann Pilze und Sporen entwickeln, die den exotischen Tieren schaden können. Zu beziehen im Zooladen oder bei einer Räucherei oder einem Tischler auch in Großgebinden für weniger zu erhalten. Auch als Katzenstreu findet diese ihren Einsatz als Naturstreu.

Buchenholzspäne werden auch für Nager als Einstreu im Handel angeboten. Leider wird bei der Vermarktung immer vergessen, warum die Tiere Nager heißen: Sie nagen alles an. Buchenholzspäne enthalten Giftstoffe und können beim Verzehr aufquellen. Sie sind daher als Einstreu für Tiere, die diese annagen können nicht empfehlenswert. Buchenholzstaub ist nach den "Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS)" herausgegeben vom Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (BMA) im Bundesarbeitsblatt (BArbBl.), in der Kategorie 1 der krebserregenden Stoffe, gleichauf mit Asbest und anderen Stoffen eingestuft.
Auch ist die Saugkraft dieses Hartholzes sehr beschränkt.

Einstreupellets aus Heu
Hier werden die Reste aus der Heu-Produktion zusammengepresst und abgefüllt. Das Material ist nicht nur teuer, sondern als Einstreu für Chinchillas völlig ungeeignet. So gab es nachweißlich schon mehrere Todesfälle nach dem Verzehr dieser Pellets, da diese im Magen aufquollen.
In Sachen Saugkraft hingegen recht gut, jedoch durch die dunkle Farbgebung ist der Grad der Verschmutzung bzw. der Feuchtigkeitssättigung schwer mit bloßem Auge erkennbar. Auch können sich hier Keime sehr leicht ausbreiten, die mit für den schlechten Geruch im Chinchillakäfig verantwortlich sind. Auch kann man sich vorstellen, dass ein Laufen auf diesen runden rollenden Dingern unangenehm sein muss.

Die Folge: Einige Tiere gehen nicht mal ins Streu, weil ihnen es unangenehm an den Füßen ist. Zum urinieren setzen sie sich auf die Tonröhren. Zum fressen stehen sie mit allen vieren auf dem Napfrand und verrenken sich den Hals um an das Futter unterm Bauch zu kommen.

Einstreuzusätze

Wohl um den Tieren die große weite Welt in den Käfig zu holen, gibt es von einem bekannten Anbieter Einstreu in verschiedenen "Vegetationskits" in den Variationen:


Rein optisch macht es etwas her, aber für Chinchillas sind diese Zusätze aufgrund ihrer Zusammensetzung mehr als bedenklich. So befinden sich in dem "Woodmix" ausschließlich Rindenstücke wie man sie auch in Parkanlagen auf den Blumenbeeten ausstreut. Im "Waldboden" wurden unter anderem Buchenblätter gefunden, die Gerbsäure enthalten, ganz zu schweigen von der Vorstellung, wo die Materialien herkommen.

Die Keimbildung in solchen Streuarten ist extrem hoch, was auch zu hoher Geruchsbildung führen kann. Zu dem Set "Laub und Nadel" bedarf es wohl keiner Erklärung, da die harzigen Nadeln von überwiegend Kiefer schon beim ausschütteln an der Tüte kleben. Auch hier wurden wieder Blätter von Buchen und anderen Bäumen gefunden, die für die Ernährung und Verdauung eines Chinchillas nicht zu empfehlen sind.

Zum "Heideland" sei nur gesagt, das Heidekräuter größtenteils giftig sind.

Für Reptilien, Vögel oder andere Heimtiere, die nicht das Bedürfnis haben, alles zwischen die Zähne zu nehmen, darauf herumzubeißen und es zu verschlucken, mag es ein wenig Abwechslung in den Alltag bringen. Die hohen Kosten für dieses kurze Vergnügen kann man leicht sparen, indem man einen Spaziergang durch den Wald macht, die mitgebrachten Sachen abkocht und gut getrocknet den Tieren zum spielen oder verstecken anbietet.

Unterlagen Zeitung
Zeitungen sind mit Druckerschwärze und anderen Farbzusätzen bedruckt. Das Papier als solches ist in geringem Maß sicherlich nicht all zu schädlich, die Farben sind eher ein Problem. Die Chemikalien werden im Rohzustand meist als reizend, ätzend und gesundheitsgefährdend mit der Gefahrenklasse 3 eingestuft. Dieses ändert sich bestimmt nicht beim auftragen auf das vorbehandelte Papier. Die Saugkraft ist nicht besonders hoch, Gerüche können sehr schnell entstehen und sobald diese dann trocknet hat man auch noch alles am Boden kleben und kann es nur mit viel Wasser wieder lösen.

Küchenrolle
Besteht aus Zellstoff, ist von der Saugkraft her nicht schlecht, kann aber keine Gerüche verhindern. Diese ist sicherlich solange ein Tier krank, frisch operiert oder verletzt ist eine hygienische Maßnahme um dem Tier eine schnellere Genesung ohne Wundverschmutzung zukommen zu lassen. Wichtig dabei ist auch, das es nur möglich ist diese zu verwenden wenn das Tier nicht seinem natürlichem Nagetrieb folgen kann. Da diese Rollen meistens sehr saugstark sein sollen und auch noch farblich ansprechend für den Kunden, ist auch hier eine chemische Vorbehandlung nicht auszuschließen.

Vorsicht ist auch hier bei erhöhtem Verzehr geboten.

Handtücher
Diese unterscheiden wir hier in Küchentücher und Frotteetücher.

Frotteetücher haben zwar eine hohe Saugkraft, jedoch werden die Fädchen von den Chinchillas gern gezogen und auch verschluckt, welches einen Darmverschluss oder andere Darmverschlingungen/ -krankheiten verursacht.
Nicht zu vergessen ist, das diese mit Waschmittel und Weichspüler behandelt werden, welches zu Allergien bei den Tieren führen kann. Eine hohe Keimbelastung, sowie Geruchsbelästigung ist schnell erreicht. Sicherlich ist dies bei Krankheit eine kurzfristige Lösung anstelle von Küchenrolle solange das Tier nicht daran nagt.

Küchentücher haben eine beschränktere Aufnahmefähigkeit, können aber wie auch Frotteetücher leicht zerlegt und verschluckt werden. Auch diese sind als ungeeignet einzustufen.

Übersicht





So wird es eine ruhige Silvesternacht

Das Jahr geht dem Ende zu und auf Hochtouren laufen die Silvestervorbereitungen. Die Menschen verbringen diese Nacht auf Partys oder auf Straßenfesten, oder sie feiern im kleinen Kreise Zuhause.
Wer Tiere hat sollte an Silvester einige Vorsichtsmassnahmen ergreifen, um diese vor unnötigen Stress oder gar Verletzungen zu schützten. Gerade unsere sehr empfindlichen Chinchillas sollten gut abgeschirmt werden. Wenn die Möglichkeit besteht, sollte man am Silvesterabend die Fenster in dem Raum, in dem die Tiere leben, gut verschließen und verriegeln.
Die Rollläden sollten verschlossen werden, damit sich nicht aus versehen eine Rakete in das Zimmer verirrt oder die Tiere durch die bunten Lichter vor dem Fenster verängstigt werden.
Steht der Chinchillakäfig im Wohnzimmer und es wird dort gefeiert, sollte man sich überlegen, ob man die Tiere samt Käfig nicht besser in einen anderen Raum ausquartiert. Tischfeuerwerke usw. verursachen nicht nur einen lauten Krach, sondern auch unangenehmen Rauch, der den Tieren schaden kann. Laute Gespräche, die auf einem feuchtfröhlichem Feste entstehen, können die Tiere belasten.

Bedenken wir diese Punkte und schützen wir unsere Tiere vor unnötigem Stress- dann wird der Rutsch ins Neue Jahr ein toller Start, auch für unsere Chinchillas!

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Wie funktionieren eigentlich Mailinglisten?

Es hat sich sicherlich schon so mancher gefragt, wie eine Mailingliste eigentlich funktioniert und was es eigentlich für einen Sinn macht, wenn man doch einfach eine Mail über seinen normalen Zugang an die gewünschten Personen versendet sollte es doch reichen. Es gibt jedoch einige Vorteile die wir hier ausführlich ansprechen wollen.

Eine Mailingliste funktioniert so: man schickt eine Mail an die Mailinglistenadresse beispielsweise indem man einfach auf eine der Mails aus der Gruppe antwortet oder sich mit einer Einladung dort anmeldet, diese wird dann in die entsprechende Gruppe geschickt und von da aus automatisch an alle Gruppenmitglieder an deren Email-Adressen verteilt.

1. Vorteil: Wissensaustausch ist für alle möglich. Fragen und Antworten sind für alle zugänglich. Planungen und Aufgabenverteilungen sind allen bekannt, jeder kann antworten und/oder mitarbeiten.
2. Vorteil: man versendet nur eine Mail und eventuell einen Anhang.
Nachteil: Mailinglisten gibt es zum Chinchilla sehr viele. Ist man in mehreren gleichartigen eingetragen, bekommt man die Fragen und Antworten auch mehrfach. Die eigene Mailbox wird somit überflutet und wenn man nicht den Überblick behält kann zudem schon mal eine Mail in der falschen Gruppe landen und für Verwirrung sorgen.

Wir stellen hier nun unsere Mailinglisten vor und in welche Sparten diese eingetragen sind.

Mailinglisten der IGC
IG-Chinchilla-Info: für alle IGC-Mitglieder, die sich austauschen wollen.
InfoMesseOrga: hauptsächlich für die Info-Messeplanung genutzt; wird jetzt für News- und InfoLetter sowie Artikelausarbeitung und Ideenausarbeitung sowie Aufgabenverteilung genutzt.
Hier kann jedes IGC-Mitglied auch Mitglied werden, wenn es aktiv an Aufgaben mitarbeitet oder mitarbeiten möchte. Auch bringen hier die Leute ihre Ideen ein, die sie gern erarbeiten wollen, aber dazu Hilfe brauchen.

IGC-Koordination: Mailingliste für die Koordinationsmitglieder.
Koordinator/in wird man, indem man sich an den Arbeiten in der "InfoMesseOrga" aktiv beteiligt, viel in Projekten und an ToDos aktiv mit anpackt und im Sinne der Chinchillas Ideen und Projekte voran bringt (Werbung, Aufklärungsarbeit, Treffs, Info-Messe-Arbeit, Artikel, Homepage-Inhalte, ...)

ProChin: "Projekt Chinchilla" eine ganz neue Mailingliste/ganz neues Projekt bzw. eine Arbeitsgruppe die aktive Taten in sich hat, sie befasst sich mit den Aufgaben der regionalen aktiven Aufklärungsarbeit rund um die Haltung der Chinchillas (Flyer, Info-Mappen, Info-Blätter verteilen an: Tierärzte, Zoo-/Futterläden, Tierheimen; Aktionen auf Börsen/Ausstellungen etc., Unterstützung beim Vorgehen gegen Missstände bei Haltern/Züchtern/Zooläden, Themenabende organisieren, und vieles mehr.
Als IGC-Mitglied kann man dort sofort mitarbeiten. Wie man das machen kann, welche Aktionen geplant bzw. möglich sind, bringen die "Aktivisten" ein und helfen sich gegenseitig bei der Durchführung.

Chinchillas_suchen_ein_Zuhause: In dieser Liste sind Helfer, die sich um die Vermittlung von Chinchillas aus Abgabe, Notfällen und Tierheimen kümmern. Sie ist ein Projekt, welches von der IGC unterstützt wird.
Mitglied kann jeder werden, der möchte, es gibt dort Spielregeln für die Inserate, damit nicht "normale" Abgabetiere dort erscheinen sondern wirklich nur die Tiere die in Not sind.
Es sollte auch klar sein wenn man in dieser Liste aktiv ist, das man auch eventuell mal ein Tier aufnehmen muss um es vor seinen bisherigen Haltern zu schützen oder sich um eine geeignete Unterkunft kümmert.

Allerdings sollte klar sein: wer in den aktiven Arbeitsgruppen nur zum "mitlesen" dabei ist und nichts beiträgt oder keine Ideen einbringt bzw. in der Arbeitsgruppe nicht mitmacht, ist dort fehl am Platze und wird nach einer geraumen Zeit auch gebeten diese wieder zu verlassen.
Es ist jedoch nie ein Problem, sich vorrübergehend auszutragen, weil man keine Zeit hat und später wieder dazu zu kommen, wenn sich die eigene Situation entspannt hat. Jeder hat Verständnis dafür!

Für die Listen in denen aktiv gearbeitet wird suchen wir Helfer, die an der IGC- Homepage und den News und Infoletter aktiv Texte und Erfahrungsberichte entwerfen, um anderen Haltern mit ihren Erfahrungen zu helfen sowie an unseren Aktionen zur Aufklärung und Verbesserung der Haltungsbedingungen bei den Chinchillas beitragen.

Übersicht





Die Auflösung einer Großzucht

Ein Erfahrungsbericht von Nina Hofmeister

Ich möchte mich zu Anfang bei den vielen Helfern und Spendenwilligen bedanken, die unsere Aktion unterstützt haben. Im Folgenden möchte ich einen Überblick über die Problematik geben, die sich uns bei der Vermittlung der Tiere aus Newel gestellt hat und die Art und Weise, wie wir damit umgegangen sind.

Die Vorgeschichte:
Da die Tiere zunächst nur komplett zum Verkauf standen, fing das Ganze mit Diskussionen über die (Un)-Möglichkeit einer solchen Vermittlung in den Foren an. Die Leute ließen erst nicht mit sich reden und eigentlich sah die Sache ziemlich hoffnungslos aus - den welcher Hobbyhalter hat den Platz, die Zeit, das Geld um 50 Tiere bei sich aufzunehmen?
Aber dann schaltete sich Sarah ein....

Viele von Euch haben bestimmt auch Sarahs erste Notfallaktion mitbekommen. Sie hat bei ihrer ersten Zuchtauflösung 30 Tiere (größtenteils Standard) bei sich aufgenommen und diese Aktion ganz alleine durchgezogen.
Und auch dieses Mal war sie die treibende Kraft: Ihr Anruf beim Züchter war schließlich erfolgreich - wir bekamen die Erlaubnis, die Tiere mit wenigen Leuten abzuholen und sie dann weiterzuvermitteln. Das war am Wochenende.
Wir haben uns dann zu viert zusammengeschlossen: Sarah, Jenny, Kerstin und Nina, die alle von Anfang an in dieser Sache engagiert und "hilfswillig" gewesen waren. Ich muss ehrlich sagen, als Sarah mich am Sonntagabend anrief, um mir zu sagen, dass wir die Tiere bekommen würden, habe ich erst mal ganz schön Angst bekommen, schließlich hatte ich noch nie Notfalltiere und machte mir Sorgen wegen der Vermittlung. Aber nach dem Gespräch mit Sarah war ich ganz zuversichtlich - es würde schon irgendwie gehen. Zudem sollten wir die Tiere erst am 4. Dezember holen, es war also noch Zeit.
Pustekuchen! Am Montag stellte sich raus, dass es sich um 65 Tiere statt der ursprünglichen 50 handelte und dass wir sie doch schon am kommenden Samstag abholen sollten.
Wir haben dann sofort den Aufruf "Notfallvermittlung" in den Foren gepostet, in dem wir Ansprechpartner für größere Städte und deren Umgebung nannten, an die sich die Interessierten aus diesem Raum wenden konnten.

Folgende Probleme sahen wir bei der Vermittlung:
Es handelte sich um eine Pelztierzucht und wir haben bis Donnerstag keine Aufstellung der Tiere bekommen, mussten also davon ausgehen, dass ein Großteil der Tiere Standards sein würden, auch wenn in der ursprünglichen Anzeige die Rede von vielen Mutationen war. Wir hatten viele Zuschriften von Leuten, die bereit waren, ein Violett aufzunehmen, nicht aber ein (Notfall-)Standard, aus allen möglichen Gründen.... Ich möchte hier niemanden persönlich angreifen, ich möchte aber folgendes zu Denken geben: Ich persönlich habe auch eine Hobbyzucht, die ein Zuchtziel verfolgt. Auch in der Gegend, in der ich lebe ist es unglaublich schwierig, Standards zu vermitteln, noch dazu ältere Notfalltiere, die vielleicht nicht so sehr an den Menschen gewöhnt sind.

Das alles war mir aber in dem Moment egal, als es darum ging, 50 Tiere aus einer (meines Erachtens nach) unwürdigen Haltung zu "befreien" und ihnen ein schönes Leben zu bieten. An dieser Stelle waren mir Farbe, Vermittlungschancen oder das Geld, das mich die Aktion kosten würde völlig egal. Vielleicht ist dass eine Einstellung, die man nicht von jedem erwarten darf - ich persönlich finde aber, dass wirkliche Liebe zum Chinchilla das mit einschließt. Mir ist es nicht ganz verständlich, warum jemand Platz für zwei Mutationen hat, nicht aber für "Notfalltiere" (Standards).

Da der Züchter schwer erkrankt und zum Pflegefall geworden ist, kümmerte sich seit einiger Zeit seine Frau (die auch nicht mehr unbedingt "fit" ist) um die Tiere. Daher gingen wir von den schlimmsten Zuständen in der Zucht aus, was die Hygiene und das allgemeine Befinden der Tiere betraf. Wir mussten außerdem davon ausgehen, dass weder ein Zuchtbuch noch Stammbäume von den einzelnen Tieren vorhanden sein würden.

Die Haltung in einer Pelztierzucht ist für den Hobbyhalter erschreckend. Es ist ein großer Unterschied, nur zu wissen, wie es dort aussieht, als es letztlich selbst zu sehen. Niemand kann mir erzählen, dass eine Haltung in so kleinen Käfigen (50bx50tx35h waren die Maße der größten vorhandenen Käfige!!!) unter solchen Umständen artgerecht ist. Dementsprechend verstört sind manche Tiere. Es erfordert vom zukünftigen Besitzer einiges an Geduld und Optimismus, die Tiere an den Menschen zu gewöhnen. Kaum einer möchte aber ein "wildes" Chinchilla haben....

Daraus ergaben sich für uns folgende Konsequenzen bei der Vermittlung:
Farbwünsche haben wir nur bedingt berücksichtigt: Wer mehrere Tiere (als Pflegestelle) aufgenommen hat, hat nach Möglichkeit 50 Prozent Mutationen und 50 Prozent Standards bekommen. Bei endgültigen Plätzen haben wir Wünsche zwar notiert, aber gleich auch immer geklärt, ob auch Standard möglich sei. Wer nur Mutationen aufzunehmen bereit war, hat von uns kein Tier bekommen. Wer bereit war, (auch) Standards zu nehmen, hat meist auch Standards bekommen.

Wir waren bemüht, die Tiere gleichgeschlechtlich zu vermitteln, da sie sich, aufgrund fehlender Stammbäume, nicht zur Zucht eignen. Manch ein Züchter sah in der Zuchtauflösung vielleicht die Möglichkeit, günstig an Mutationen zu kommen. Das konnte aber nicht Sinn der Sache sein. Solche Leute haben von uns ebenfalls keine Tiere bekommen.

Abgesehen davon haben diese Tiere bis jetzt wohl ohne Pause als "Gebärmaschinen" funktioniert, auch deswegen sollten ihnen weitere Geburten erspart bleiben.
Die Tier sollten in ihrem neuen Zuhause artgerecht gehalten werden, das heißt, nach allen "Regeln" der Chinchilla- Hobbyhaltung - vor allem aber in großen Käfigen mit regelmäßigem Auslauf.
Wir standen vor dem Dilemma, Interessenten, die wir als "unseriös" empfanden, was diese Bedingungen angeht, ausfiltern zu müssen - und haben uns damit zwangsweise Feinde gemacht. Wir waren jedoch bemüht, jedem Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und die Dinge mehrmals zu hinterfragen.

Wir wollten den Tieren unnötigen Transport-Stress ersparen. Unsicherheiten haben wir daher versucht, zu vermeiden. Dies galt besonders für Tiere, die mit bereits vorhandenen Tieren vergesellschaftet werden sollten und bei Nicht-Gelingen weitervermittelt.
Tragende und säugende Weibchen sollten (unabhängig von ihrer Farbe) nach Möglichkeit in Pflegestellen untergebracht werden, um endgültigen Besitzern "Überraschungen" zu ersparen - vor allem aber, um die nötige Erfahrung zur Aufzucht von Babys garantieren zu können.
Das Gleiche galt für Tiere, die aus Krankheitsgründen nicht vermittelbar sind.
Trotz all dieser "Auflagen", die viele wohl als "extrem" empfunden haben, waren bereits Mittwoch Abend, also 48 Stunden nach Einstellen des Aufrufs, alle 65 Tiere, von denen wir ausgegangen waren, zumindest in Pflegestellen untergebracht, ein großer Teil bereits an endgültige Stellen vermittelt. Wir hatten das Privileg, uns die Leute wirklich aussuchen zu können, die von uns ein Tier bekommen würden.

Als wir Donnerstagabend die Liste mit einer Aufstellung der Tiere bekamen, bestätigten sich unsere Vermutungen:
Nur ein ganz kleiner Bruchteil der Tiere waren Mutationen - und seltsamerweise waren es doch nur 48 Tiere. Ich möchte mir wilde Vermutungen über das Verbleiben der 17 Tiere sparen. Es ist durchaus möglich, dass sich die Frau des Züchters einfach "verrechnet" hatte - wir wissen es nicht.

Was die Zucht selbst angeht, können wir folgendes Festhalten:
Unsere schlimmen Befürchtungen bezüglich der (Hygiene-) Zustände in der Zucht haben sich nicht bewahrheitet. Im Gegenteil- die Käfige waren sauber, die Tiere hatten größtenteils regelmäßig Sand bekommen und sogar extra zugesägte Nagesteine und Holzstückchen. Nur verhältnismäßig wenige Tiere befanden sich in einem weniger guten Zustand, zumeist handelte es sich hierbei "nur" um leichte Wehwehchen (verfilztes Fell, kleinere Entzündungen, o.ä.).
Wie erwartet, hat keins der Tiere einen Stammbaum - wir wissen bei den meisten nicht einmal das Alter.

Die Tiere sind teilweise extrem menschenscheu und reagieren aggressiv (Meckern, Pipiduschen, aber auch handfeste Bisse) wenn man sie aus dem Käfig holen will. Ich nehme an, dass sie beim Rausnehmen genau wissen, was ihnen normalerweise geblüht hätte: der Tod.
Ich will nicht unterstellen, dass die Tiere im gleichen Raum gepelzt wurden, denn so viel Verstand traue ich dem Züchter zu. Ich habe mich geweigert, die Blutflecken, die vereinzelt im Raum sichtbar waren, zu interpretieren.

Sobald man die Tiere jedoch ein paar Sekunden auf dem Arm hat, und sie merken, dass man gar nichts Böses will, werden die meisten total ruhig und zutraulich - einige sind sogar richtige Schmusetiere!! Bei manchen wird es wohl noch einige Zeit dauern - aber ich bin sicher, dass die Tiere mit der Zeit ALLE begreifen werden, dass ihr neues Zuhause anders ist.

Wie bereits erwähnt, ist es noch einmal viel schockierender, eine solche Haltung in der Realität zu sehen. Im Moment, wo man da ist, schaltet sich das Denken völlig ab und man funktioniert nur noch, ist einzig und allein darauf konzentriert, die Tiere "einzupacken".
Trotzdem registriert man alle Einzelheiten und schiebt sie in die hinterste Ecke des Bewusstseins.
Abends dann, als wir alle mit unseren Mäusen zuhause angekommen waren, haben diese tausenden von Einzelheiten so manchen von uns im Nachhinein noch zu einem "kleinen" Zusammenbruch gebracht. Wenn man anfängt, darüber nachzudenken, stellt man fest, wie entsetzlich und makaber das Ganze eigentlich war.

Abschließende Feststellungen:
Es gibt verschiedene Arten, an Tierschutz heranzugehen, aber wieder einmal hat sich bestätigt, dass man mit Freundlichkeit gegenüber den Leuten, von denen man etwas will (nämlich die Tiere *zwinker*) noch am weitesten kommt. Es hat überhaupt keinen Sinn, auch nur ansatzweise eine Diskussion über die Haltung und die zugrunde liegende Philosophie (Pelz!) anzufangen. Damit erreicht man gar nichts.
Daher haben wir uns alle auf die Zunge gebissen, und es fiel uns eigentlich nicht so schwer, da wir ein Ziel vor Augen hatten.

Wir alle waren darauf vorbereitet, als wir Samstag dort ankamen, den Chinchilla-Mantel der Züchterfrau bewundern zu müssen, denn das hatte sie angekündigt (letztlich hat sie wohl ihr Sohn davon abgebracht). Wir hätten auch das irgendwie durchgestanden, denn wir hatten nur eins im Kopf: die Tiere mitzunehmen.

Das Zauberwort heißt Organisation. Für uns vier war es eine sehr intensive Woche. Wir haben eine Extra-Yahoo-Group gegründet, um die Zuchtauflösung koordinieren zu können und hatten jeden Tag Hunderte von E-Mails zu beantworten. Ich will gar nicht von den endlosen Telefongesprächen reden, die wir geführt haben.

Letztlich mussten wir sogar Interessenten absagen, weil wir einfach keine Tiere mehr hatten. Eigentlich doch sehr erfreulich!

Die erfolgreiche Auflösung der Pelztierzucht in Newel hat uns als ermutigendes Beispiel gedient. Sie hat gezeigt, dass es durch gut-organisierte Zusammenarbeit durchaus möglich ist, auch eine größere Anzahl von Notfalltieren erfolgreich in kürzester Zeit zu vermitteln.

Übersicht





Zoohandlungen Teil 2: Chinchillas aus Tierläden in der Zucht

Für einige Halter ist das erste Chinchilla ein kleiner Freund aus der Zoohandlung, meist alleine oder als gemischt geschlechtliches Paar gehalten.
Eines Tages jedoch kommt der Halter, der nur ein Chinchilla hat, durch kompetente Beratung oder einfach durch den Wunsch, Chinchilla-Nachwuchs bekommen zu wollen auf die Idee, ihm einen Artgenossen zu geben. Die erste Frage ist dann oft: Wieder aus der Zoo-/Tierhandlung?

Im folgenden Beitrag möchten wir Ihnen ein paar Gedankengänge zur Zucht mit Tieren aus der Zoo-/Tierhandlung mit auf den Weg geben.

Allgemeines:
Chinchillas zur Zucht müssen neben der genetischen Gesundheit auch körperlich in der Lage sein, Nachwuchs zu bekommen und großzuziehen. Die Belastung des mehrtägigem Brunftverhaltens (Bock und Weibchen), der Stress bei der Aufzucht (Bock und Weibchen) der Jungen - die körperliche Belastung in der Tragezeit (Weibchen) müssen von den Tieren gemeistert werden.
Gewichtsschwankungen von bis zu 30 g sind während der Brunft sowohl beim Bock als auch beim Weibchen zu beobachten. Kleine schlanke Tiere sind dabei benachteiligt und der Stress und die Belastung können auch hier zu Gesundheitsschäden führen.
Chinchillas zur Zucht sollten robust, groß und kräftig sein. Ihr Gesundheitszustand und auch die körperliche Tauglichkeit zur Zucht anhand von Stammdaten und Vererbungsmerkmalen (keine Gendefekte) muss gegeben sein. Andernfalls kann man Gefahr laufen, Krankheiten zu riskieren, Gendefekte in den Nachkommen weiter zu züchten und die Tiere damit zu überfordern, was ihnen im schlimmsten Fall das Leben kosten kann.

Zuchttauglichkeit im Sinne von Qualität und Charakter
Zu äußerlichen Qualität von Zuchttieren ist unter www.chinchillazucht.info im Thema Tierqualität einiges an Informationen zu finden. Dort erfährt man vieles über Fell, Körperform und weitere Auswahlkriterien.
Der Charakter des Chinchillas zur Zucht sollen möglichst ruhig und stressresistent sein. Auch umgänglich mit dem Menschen, da dieser beim Zuchttier wichtige Gesäuge- und Geschlechtsorgankontrolle durchführen muss.
Ausgeglichene Tiere werden auch während der Aufzucht der Jungen selten überfordert und neigen zu weniger zu Fehlverhalten (Töten oder Verstoßen der Jungen, Aggressivität gegen Artgenossen oder Menschen).
Der Gesundheitszustand der Tiere kann durch den Menschen ohne Probleme kontrolliert werden (Zitzenentzündung, Haarring am Penis, Infekt im Genitalbereich, ...).
Auch überträgt sich der Charakter der Elterntiere oft auf deren Nachkommen.

Zuchttauglichkeit im Sinne von genetischer Veranlagung
Bei Tieren aus dem Zoo-/Tierhandel weiß man meist nichts über die Vorfahren, z.B. ob diese oder die zum Kauf angebotenen Tiere selbst vielleicht verwandt sind (Inzucht) und daher ein erhöhtes Risiko weiterer Erkrankungen (reinerbige rezessive genetische Defekte) aufweisen.

Gendefekte: Ein Beispiel eines beim Chinchilla auftretenden genetischen Defekts ist die Zahnanomalie. Die Zahnanomalie gibt es in 2 Arten: die eine tritt mit 6 - 9 Monaten das erste mal auf, die zweite erst mit 3 - 4 Jahren, jedoch enden beide tödlich. Die Zahnanomalien können über Generationen hinweg als rezessive Eigenschaft im Tier vererbt werden. Sie kann durch die Rückverfolgung langer Stammbäume sowie die intensive Forschung und Dokumentation bei Blutsverwandten ausgeschlossen werden. Die Tiere und dessen Blutsverwandte mit diesen Defekten werden aus der Zucht genommen.
Weitere beim Chinchilla auftretende Gendefekte sind Herzfehler und Stoffwechselkrankheiten. Auch diese sind bei der Zucht von Tieren nur dann auszuschließen, wenn man Zuchtdokumentation und Stammdaten vorfindet.

Alle genannten genetischen Fehler, sind bei Jungtieren NICHT zu erkennen und NICHT zu diagnostizieren. Auch wenn sie nicht beim Tier selbst ausbrechen, so verbreitet man mit der Zucht solcher Tiere diese genetischen Defekte in die neuen Nachkommen.

Genetik in der Farbzucht: Vor der Zucht mit einem Chinchilla ist es auch wichtig, sich über seine Farbgenetik (Letalfaktoren, Vererbung von Farbschlägen) zu informieren. Auch hier ist ein Stammbaum der Eltern mit dessen Farben wichtig und unumgänglich.

Aus diesem Grunde ist die Zucht mit Tieren aus Zoohandlungen, Tierheimen oder privater Haltung (ohne Zuchtnachweis, Stammdaten oder Zuchtbuchdokumentation) sehr nachteilig und sollte im Sinne dieser Tiere nicht betrieben werden.

Abgabe/Trennung vom Nachwuchses aus solchen Zuchten
Chinchillas bekommen im Schnitt 2 Würfe pro Jahr, sogar 3 Würfe sind möglich, mit je ein bis vier Jungen. Wären also durchschnittlich vier Jungtiere, z.T. sogar mehr, im Jahr, die ein neues Zuhause suchen. Sie können NICHT bei den Eltern gelassen werden, da Chinchillas keinen Unterschied bei Verwandtschaft machen: Inzucht würde zustande kommen mit dessen Folgen. Die gleichgeschlechtliche Trennung der Jungtiere wäre also nötig, wobei man Böckchengruppen NICHT im selben Raum halten sollte, in dem auch Weibchen sitzen, da deren Brunft (alle 28 - 35 Tage) zu Streitereien in der Böckchengruppe führen kann (Geruch und Geräusche machen die Tiere "heiß").

Da Chinchillas Herdentiere sind, brauchen sie einen Partner - am besten gleichgeschlechtlich, da ein Vermehren dann nicht mehr gegeben ist. Hat ein Paar jedoch nur einen Nachkommen, so ist es angebracht, einen gleichgeschlechtlichen Partner zur gemeinsamen Abgabe in ein neues Zuhause zu finden. Werden Bock und Weibchen geboren, so können diese, weil sie verwandt sind, nicht zusammen leben. Oft wird es gerade deshalb für solche kleinen Chinis ohne Stammdaten und meist auch minderer Zuchtqualität schwieriger, ein neues Zuhause zu finden.

Daher unsere Bitte an Sie:
helfen Sie mit, Halter und Züchter über diese Problematik aufzuklären. Suchen Sie Kontakt, diskutieren Sie über die Problematik und erklären Sie auch gern Zoo-/ Tiergeschäften, was wir gemeinsam mit unserer Aufklärungsarbeit erreichen wollen!

Anlaufstelle und Diskussionsrunde sowie einen Arbeitskreis zur Unterstützung finden Sie bei der www.chinchillas-suchen-ein-zuhause.de

Übersicht



Die Interessensgemeinschaft Chinchilla dankt Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und wünscht Ihnen und Ihren Chinchillas alles Gute!

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